Gutenberg Kammerchor & Neymeyer Consort, © Prof. F. Koch© Prof. F. Koch

01. Oktober 2022 um 18 Uhr in der Ev. Kirche Rommersheim

"Heinrich Schütz und seine Zeit"

Chor der Kirchenmusik-Hochschule Dresden. Leitung: Stephan Lennig

Das Programm kombiniert Chorwerke von Heinrich Schütz, dessen 350. Todestags die Musikwelt in diesem Jahr gedenkt, mit Kompositionen für solistischen Gesang und Orgelwerken seiner Zeitgenossen. Als Antwort aus der Gegenwart darauf erklingt als Uraufführung eine groß angelegte Psalmmotette des in Rheinhessen lebenden Komponisten Christian Ridil. Am Anfang und am Ende des Programms stehen schlichte Choralsätze aus dem Becker-Psalter, einer Sammlung von Psalmliedern auf Texte des Leipziger Theologen Cornelius Becker.

Im Jahr 1648 ließ Schütz die Sammlung „Geistliche Chormusik“ drucken. Sie enthält Kompositionen im damals konservativen polyphonen Stil. Damit setzte er in späteren Lebensjahren bewusst einen Gegenpol zu den modernen konzertierenden Werken seiner Jugend, nicht zuletzt in pädagogischer Absicht als Vorbild für die jungen Komponisten. Die Doppel-Motette „Verleih uns Frieden genädiglich/Gib unsern Fürsten und aller Obrigkeit Fried und gut Regiment“ ist eine Bitte um Frieden und Wohlergehen und eine Fürbitte für die Regierenden. Abwärtsgeführte Tonfolgen im Sopran und Tenor machen deutlich, dass der ersehnte Frieden nur durch die Zuwendung Gottes „von oben her“ möglich ist, während von den übrigen Stimmen ausgehend punktierte Rhythmen die Unruhe dieses Lebens malen. Im weiteren Verlauf steigert sich die Musik zu einem regelrechten Schlachtengemälde mit schnell repetierten Tönen, aus dem immer wieder der Ruf nach Gottes Eingreifen herausragt. Die Motette „Unser keiner lebet ihm selber“ ist geprägt vom Gegensatz zwischen Leben – dargestellt mit überschwänglicher Freude – und Sterben – vertont mit schweren, gehaltenen Akkorden. In der bereits 1619 veröffentlichten Sammlung der Psalmen Davids verarbeitete Schütz die Erfahrungen seiner ersten Venedig-Reise zu Giovanni Gabrieli. Insbesondere überträgt er die dort praktizierte klangvolle Mehrchörigkeit auf die deutsche Sprache. „Jauchzet dem Herren“ ist doppelchörig angelegt und spielt mit verschiedenen Echowirkungen.

Das Magnificat in F-Dur von Orazio Scaletta ist eine Solomotette, in der sich sehr reizvoll die Verse des lateinischen Textes mit einstimmiger gregorianischer Melodie und generalbassbegleitete Solostrophen abwechseln. Typisch für die Kompositionen Scalettas ist die Verwendung von Tanzrhythmen.

Mit Matthias Weckmann und Christoph Bernhard lernt man zwei Schüler von Heinrich Schütz kennen: Bernhard war Sänger, Lehrer, Übersetzer, Dichter und Komponist. Vermutlich machte er die Bekanntschaft Heinrich Schütz’ am dänischen Hof in Kopenhagen. Der jüngere Dresdner Stil spiegelt sich in seinen Geistlichen Konzerten durch die deutliche Abgrenzung von rezitativischer und arioser Schreibweise wider. In seinem Konzert „Salve mi Jesu“ wechseln sich rezitativische, freie Teile mit einem in kleinen Veränderungen wiederkehrenden Lobgesang der göttlichen Liebe ab. Weckmann gehört zu den herausragenden norddeutschen Orgelkomponisten der Barockzeit und blieb Schütz zeitlebens freundschaftlich verbunden.

Mit dem in Rheinhessen lebenden Komponisten Christian Ridil verbindet Stephan Lenning eine langjährige musikalische Zusammenarbeit. Der Komponist widmete dem Dirigenten die Motette zu Psalm 68 „Gott steht auf“, die heute ihre Uraufführung erlebt. Die kraftvolle und bildhafte Sprache Martin Luthers setzt Ridil in der ihm eigenen farbigen Klangsprache in Musik, wobei einzelne Textpassagen auch emphatisch gerufen werden. Zum Bibeltext tritt in barocker Tradition ein Choral von Martin Behm hinzu, der den Psalmtext aufgreift und betend weiterführt.

Henry Purcell war bereits zu Lebzeiten einer der berühmtesten lebenden Musiker im Königreich England. In seinem „Abendlied“ bringt die Singstimme ihren Dank beim Blick auf den vergangenen Tag sowie die Betrachtung der untergehenden Sonne und des eigenen Lebens im Gebet vor Gott. Beim abschließenden sich wiederholenden Halleluja schläft nun der Betende beruhigt und in Gottes Frieden geborgen ein.

Kombiticket für alle Konzerte: 100 €
Einzelticket: 30 € | ermäßigt*: 20 € | *nur für SchülerInnen & Studierende

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Tickets und weitere Informationen:
Tourismus GmbH „Im Herzen Rheinhessens“
Bahnhofstraße 21, 55286 Wörrstadt
Tel.: 06732 951 9690
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Touristik Center Rheinhessen Mitte

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