Gutenberg Kammerchor & Neymeyer Consort, © Prof. F. Koch© Prof. F. Koch

16. Oktober 2022 um 18 Uhr in der Ev. Laurentiuskirche Wörrstadt

"Vivaldi & More"

Manuel Fischer-Dieskau, Felix Koch (Violoncello), Solistinnen des Heinz Frankenbach-Wettbewerbs, Neumeyer Consort, Wörrstädter Kantorei Leitung: Peter Meyer

Antonio Lucio Vivaldi war wegen seines (in Italien seltenen) roten Haarschopfs als il prete rosso, der rote Priester bekannt. Und obwohl er ordinierter Geistlicher war, machte er sich vor allem als Komponist einen Ruf, schrieb rund 500 Konzerte sowie 45 Opern. Und: über 50 kirchenmusikalische Werke, die allerdings erst in den 30-Jahren des vergangenen Jahrhunderts entdeckt wurden. Gerade diese Musik ist unglaublich anspruchsvoll und abwechslungsreich in Form und Ausdruck.

Zwei dieser Stücke kommen heute zur Aufführung: das Magnificat RV 610 und das Gloria RV 589. Bei ersterem, seiner wohl erfolgreichsten sakralen Gesangskomposition, verwundert, dass Vivaldi diesen Text, der in jedem Vespergottesdienst angestimmt wurde, nur einmal vertont hat. Schon der Eröffnungssatz für Chor mit seiner chromatischen Harmonik schlägt den Zuhörer in seinen Bann. Wie im Gloria hat Vivaldi auch hier fast für jeden biblischen Vers einen unabhängigen Satz komponiert.

Auch das Gloria ist großartig angelegt: In den zwölf Sätzen wechseln sich Chöre mit Solopartien für Sopran und Alt ab. Und gerade an den ersten beiden Sätzen kann man Vivaldis reiche Erfahrung als Komponist von Konzerten ablesen. In der Alt-Arie „Domine Deus“ kommt seine seriöse Opernmanier zum Tragen, doch bei den Worten „Qui tollis peccata“ tritt unerwartet der Chor hinzu. Überhaupt wechselt Vivaldi hier mit jedem Satz Tempo, Tonart, Metrum, Orchestrierung, Stil und Stimmung. Dennoch vermeidet er eine zu lose Struktur, indem er im „Quoniam tu solus sanctus“ Musik vom Beginn des Werks verwendet und mit einer wunderbaren Chorfuge über „Cum sancto spiritu“ zu einem großartigen Höhepunkt und Ende (wobei das Fugenthema nicht von Vivaldi selbst, sondern von seinem Kollegen Giovanni Maria Ruggieri stammt).

Die beiden Vokalwerke rahmen zwei Konzerte für Violoncello ein. Das erste RV 531 stammt ebenfalls von Vivaldi und ist für zwei Violoncelli solo, zwei Violinen, ein drittes Violoncello und Basso continuo geschrieben. Es ist das einzige, das er für diese Besetzung schuf. Wie im Magnificat ist es auch hier der Beginn, der mit seinen Kadenzen unmittelbar elektrisiert und den hohen Emotionsgehalt dieses Konzerts vorwegnimmt: Das Allegro beginnt nicht wie üblich mit dem Ritornell des Orchesters, sondern mit einer sich gegenseitig imitierenden und virtuose Passage der beiden Solo-Celli. Auf das melancholische Largo folgt ein vitales Finale, in dem sowohl Rhythmus und Tonalität hin- und herpendeln. Spannende Solopassagen der beiden Celli wechseln mit originellen Tuttipassagen.

Das zweite Cellokonzert stammt von Carl Philipp Emanuel Bach und ist dessen erste Komposition für dieses Instrument (Wq 172). Es beginnt mit einem tollkühnen Allegro, dessen energiegeladenes Arpeggio-Thema die treibende Kraft des Satzes ist: Will das Cello eine beständige Lyrik herstellen, durchkreuzt das Orchesters dieses Ansinnen erregt. Das Thema wird gemeinsam auf den Kopf gestellt und im Anschluss stürzt sich das Soloinstrument in modulierende, Toccata-artige Sequenzen. Und stets scheint Bach dabei die Grundtonart A-Dur wechseln zu wollen. Im Largo beginnen die gedämpften Streicher ein Lamento, dessen geradezu schluchzende Phrasen – von fallenden Halbtönen und beunruhigenden dynamischen Kontrasten erfüllt – den Inbegriff der Empfindsamkeit aufzeigen. Das Finale erklingt dann in wiederum überschwänglich und beendet die vorangegangene Grübelei.

Kombiticket für alle Konzerte: 100 €
Einzelticket: 30 € | ermäßigt*: 20 € | *nur für SchülerInnen & Studierende

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Bahnhofstraße 21, 55286 Wörrstadt
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